Mehr als Unterricht

InseL – Individuelles, selbstständiges Lernen

Eine typische Stunde in InseL-Englisch: Es herrscht eine ruhige und sehr konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Jede Schülerin und jeder Schüler arbeitet an seinem persönlichen Lernschwerpunkt. Sie entnehmen aus verschiedenen Ordnern und Regalen selbständig ihr Lernmaterial, das auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu unterschiedlichen Themen angeboten wird, und beginnen mit der Arbeit. Ist eine Aufgabe erledigt, erhalten die Schüler die entsprechende Lösung, kontrollieren damit, was sie richtig gemacht haben und verbessern ihre Fehler. Einige Schülerinnen haben sich entschlossen, das Simple Past im Fach Englisch mit den beliebten LÜK-Kästen zu vertiefen und so auf spielerische Art der englischen Grammatik näherzukommen. Am Ende der Stunde tragen die Schüler in ihre „Ich-kann-Liste“ ein, was sie bearbeitet haben und ob sie alles kontrolliert haben.

InseL bedeutet „individuelles, selbständiges Lernen“ und wird an der Martin-Buber-Schule im Jahrgang 5 und 6 mit je einer Stunde in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch zum Erwerb und zur Vertiefung von Grundlagen (zum Beispiel englische Grammatik, Rechtschreibstrategien, et cetera) durchgeführt. Diese Art des Lernens und Übens bereitet die Schülerinnen und Schüler darauf vor, den Lernstoff in späteren Jahrgängen selbständig bearbeiten und erarbeiten zu können. Sie sollen lernen, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen und in die Lage versetzt werden, ihren eigenen Lernprozess mitzusteuern. Dazu benötigen Sie zunächst Grundkenntnisse zum Ablauf einer InseL-Stunde: Wo finde ich die Lernmaterialien, wie lese ich eine Arbeitsanweisung, wie kann ich feststellen, dass meine Arbeitsergebnisse richtig sind, wie dokumentiere ich, was ich gemacht habe, was kann ich schon und wo muss ich noch nacharbeiten?

In dieser Lernphase arbeiten die Schülerinnen und Schüler vorwiegend individuell. Mit den erlernten „Wissensinseln“ kann dann ab Jahrgang 7 auf einer anderen Ebene weitergearbeitet werden. Ab der siebten Klasse gibt es dann keine ausgewiesene InseL-Stunde mehr, sondern selbständige Arbeitsphasen in den verschiedenen Unterrichtsfächern, in denen alle Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit) praktiziert und komplette Unterrichtsthemen selbständig erarbeitet werden.

Florian Fleißner (Pädagogischer Leiter), fleissner@mbs-gg.de
Lele – Lernen lernen

Im einstündigen Fach „Lernen lernen“ werden weitere Voraussetzungen des selbständigen Lernens gefördert. Die Themen reichen von „Wie plane ich die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit?“ bis „Wie gestalte ich eine Präsentation?“. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen kompetenzorientiert ausgerichteten Methodenpass mit Checkliste, sodass sie ihren Lernstand einschätzen und gegebenenfalls verbessern können. Zusätzlich werden die dort erlernten Methoden in verschiedenen Unterrichtsfächern angewandt und gefestigt.

WoA – Wissenschaftsorientiertes Arbeiten

Die WoA-Kurse wenden sich nur an diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nach der zehnten Klasse eine weiterführende Schule besuchen wollen und sich in der neunten und zehnten Klasse auf diesen Schritt vorbereiten wollen. Der Leistungsanspruch in diesen Kursen erfordert eine Leistungsfähigkeit, die im Zeugnis zur Abschlusseignung „ÜE1“ führt.

Kornelia Heinze, Stellvertr. Schulleiterin, heinze@mbs-gg.de
Orientierungskurse

Was sind die Orientierungskurse?

Die Martin-Buber-Schule bietet für Fünft- und Sechstklässler einstündige Orientierungskurse an, die vielfältige Möglichkeiten eröffnen, seine Neigungen, Interessen und Fähigkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern zu erproben. Die Orientierungskurse gehören zum Wahlpflichtbereich der Schule und stellen ein zusätzliches Lernangebot in denjenigen Unterrichtsfächern dar, die im klassischen Sinne nicht zur Unterrichtstafel in der fünften und sechsten Jahrgangsstufe zählen.

In welchen Unterrichtsfächern werden Orientierungskurse angeboten?

Die Unterrichtsfächer, in denen die Orientierungskurse angeboten werden, sind nicht festgeschrieben und können sich in jedem Schuljahr ändern. Wir bemühen uns, unser Angebot an der aktuellen pädagogischen und didaktischen Entwicklung auszurichten. In der Regel können Orientierungskurse aus den folgenden Bereichen wählt werden:

I. Naturwissenschaften: Physik, Chemie, Biologie (Schwerpunkt: Mikroskopieren),
II. Fremdsprachen: Französisch, Spanisch, Englisch,
III. Musisch/Kreativ: Tanzen, Darstellendes Spiel, Töpfern,
IV. Mathematik: Geometrisches Zeichnen, Internetprojekte.

In den Orientierungskursen wird darauf geachtet, dass keine Inhalte aus dem regulären Fachunterricht thematisiert werden. Beispielsweise wird im Orientierungskurs Englisch der Schwerpunkt auf Konversation gelegt oder es stehen englischsprachige Staaten wie Schottland oder Australien im Mittelpunkt, deren Topografie, Sehenswürdigkeiten und kulturellen Besonderheiten in projektartigem Unterricht in der Fremdsprache erarbeitet werden. Im Orientierungskurs Chemie geht es um die Chemie im Alltag und es werden Experimente mit „ungefährlichen“ Stoffen durchgeführt, um beispielsweise zu erforschen, aus welchen Farben Smarties bestehen oder wie man Kochsalzkristalle züchten kann.

Warum gibt es Orientierungskurse?

Am Ende des sechsten Schuljahres müssen die Schülerinnen und Schüler, in Vorbereitung auf das siebte Schuljahr, ein Fach aus dem Wahlpflichtbereich wählen, der für das siebte Schuljahr verpflichtend ist. Oftmals sind Schülerinnen und Schüler nebst Eltern unsicher, für welches Wahlpflichtfach – sei es eine zweite Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft – sie sich entscheiden sollen, weil sie nicht einschätzen können, ob das gewünschte Fach ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht und ob sie dauerhaft mit Interesse mitarbeiten können. Diese Unsicherheit kommt daher, dass die Inhalte der Wahlpflichtfächer den Schülerinnen und Schülern noch unbekannt sind. Um ihnen möglichst frühzeitig die Gelegenheit zu bieten, in derartige Wahlpflichtangebote hinein zu schnuppern und zugleich das Interesse dafür zu wecken, haben wir die einstündigen Orientierungskurse eingeführt, die teilweise ähnliche Fachbereiche abdecken wie der Wahlpflichtbereich des siebten Schuljahres.

Wie sind die Orientierungskurse organisiert?

Die Orientierungskurse sind einstündig und liegen im Stundenplan parallel zu einer Förderstunde LRS oder DAZ. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler, die einen LRS- oder DAZ-Kurs besuchen müssen, an keinem Orientierungskurs teilnehmen können.
Die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen wählen zu Beginn des Schuljahres aus einer Vielzahl an möglichen Orientierungskursen ihre Wunschangebote aus. Einen Orientierungskurs werden sie im ersten Halbjahr des Schuljahres besuchen. Nach den Halbjahreszeugnissen wird der Orientierungskurs gewechselt und die Schülerinnen und Schüler besuchen dann den zweiten Kurs, den sie bereits zu Beginn des Schuljahres angewählt haben. Im Zeugnis wird die Teilnahme am Orientierungskurs wie folgt bewertet: tg. (teilgenommen), m.E.tg. (mit Erfolg teilgenommen) oder m.g.E.tg. (mit gutem Erfolg teilgenommen).

Christine Granzin, Stufenleitung 5/6, granzin@mbs-gg.de
Klassenstunde

In den Jahrgängen 5 und 6 wird ein Schwerpunkt auf das soziale Lernen gelegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine gute Klassengemeinschaft entwickeln und lernen, alle in der Schulgemeinde tätigen Menschen mit Achtung und Respekt zu behandeln, so wie es dem Leitbild der Schule entspricht. Dies wird auch durch das Projekt „Klasse werden“ gefördert. Die Klasse erarbeitet unter Mitwirkung von Schulsozialarbeitern und Klassenlehrern an drei Projekttagen einige wichtige Regeln des Miteinanders, die im schulischen Alltag gelebt werden sollen.