Jahrgangsbezogene Projekte

Überfachliches Lernen an der Martin-Buber-Schule

Jahrgang 5 und 6

In Jahrgang 5 und 6 wird ein Schwerpunkt wird auf das soziale Lernen gelegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine gute Klassengemeinschaft entwickeln und lernen, alle in der Schulgemeinde tätigen Menschen mit Achtung und Respekt zu behandeln, so wie es dem Leitbild der Schule entspricht. Dies wird auch durch unser Projekt „Klasse werden“ gefördert. Die Klasse erarbeitet unter Mitwirkung von Schulsozialarbeitern und Klassenlehrern an drei Projekttagen einige wichtige Regeln des Miteinanders, die im schulischen Alltag gelebt werden sollen.

Die Grundlagen des individuellen, selbständigen Lernens werden in beiden Jahrgängen mit insgesamt drei Wochenstunden in den Fächern Englisch, Mathematik und Deutsch gelegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch aktives, selbständiges Arbeiten zunächst vorwiegend in Einzelarbeit lernen, wie sie an ihrem Lernprozess in diesen wichtigen Hauptfächern mitwirken können. Dazu benötigen sie eine Reihe von Methoden und Kompetenzen, die sie in „InseL“ erwerben. „InseL“ dient der Vorbereitung längerer Phasen selbständigen Arbeitens in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit.

Im einstündigen Fach „Lernen lernen“ werden weitere Voraussetzungen des selbständigen Lernens gefördert. Die Themen reichen von „Wie plane ich die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit?“ bis „Wie gestalte ich eine Präsentation?“. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen kompetenzorientiert ausgerichteten Methodenpass mit Checkliste, sodass sie ihren Lernstand einschätzen und gegebenenfalls verbessern können. Zusätzlich werden die dort erlernten Methoden in verschiedenen Unterrichtsfächern angewandt und gefestigt.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Projekttag „Steinzeit“ in Jahrgang 5 und „Römer“ in Jahrgang 6. Zum Projekt „Steinzeit“ kommt als externer Partner eine Museumspädagogin (Frau Mertzdorff-Knapp) an unsere Schule, um mit unseren Schülerinnen und Schülern handlungsorientiert mit vielen originalgetreu rekonstruierten Artefakten dieses Thema aufzubereiten. Der Besuch im Stadtmuseum ermöglicht einen regionalen Zugang zum Thema „Römer“.

Um einen sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten zu erlernen wird im Jahrgang 5 ein ca. dreistündiges Projekt zum Thema „Starkes Passwort“ und „Medienlogbuch“ durchgeführt. Ende des fünften Jahrgangs werden Eltern auf einem Infoabend durch unsere Jugendmedienschutzbeauftragte über Medien informiert, die ihre Kinder aktuell nutzen. Ziel sind Tipps und Ratschläge, wie damit umgegangen werden kann. Die zwei Projekttage Medienkompetenz & Cybermobbing schaffen bei den Schülerinnen und Schülern des sechsten Jahrgangs ein Bewusstsein für die Gefahrenquellen im Internet. Sie lernen dadurch einen kritischen und eigenverantwortlichen Umgang mit Medien. Das erworbene Wissen hilft den Schülerinnen und Schülern ggf. auch dabei, aktiv gegen Mobbing im Internet vorzugehen.

Der Jahrgang 5 lernt im Rahmen der MBS-Kultur- und Projektwoche erstmals die „Oper in der Schule“ kennen, während der sechste Jahrgang an einer Theatervorführung in der Schule zum Thema „Nibelungen-Sage“ teilnimmt.

Jahrgang 7 und 8

Im Jahrgang 7 wird das soziale Lernen im dritten Jahr mit dem Schwerpunkt Geschlechterrolle und Identität fortgeführt. Dazu finden drei Projekttage im Schuljahr statt. Alle Schüler im Jahrgang 7 müssen eigenverantwortlich einen Schülervortrag in einem Fach ihrer Wahl anhand besprochener Präsentationsregeln halten. Die Note fließt als mündliche Note in das jeweilige Fach ein.

Im Rahmen der Kultur- und Projektwoche arbeiten die Schülerinnen und Schüler im siebten und achten Jahrgang in einer Gruppe und präsentieren ihr Thema vor den Lehrkräften. Dabei suchen sich die achten Klassen ein eigenes Thema, während sich die siebten Klassen am festgelegten und im Fach Gesellschaftslehre bereits eingeführten Thema „Naturkatastrophen“ orientieren. Hierbei üben sie das Arbeiten im Team, das Erstellen eines Modells und die „professionelle“ Präsentation von Ergebnissen.

Die Chancen und Gefahrenquellen von Internet und Apps im Rahmen der immer präsenter werdenden Smartphones werden im Jahrgang 7 zukünftig mit dem Projekttag „Was geht app?“ beleuchtet. Hier soll auch eine Brücke zu Urheberrecht geschlagen werden. Im Jahrgang 8 nehmen die Schülerinnen und Schüler am „Safer Internet Day“ teil und im Wahlpflichtbereich werden eigene Medienscouts ausgebildet, die jüngere Jahrgänge beraten sollen.

Jahrgang 9 und 10

Im zehnten Jahrgang erhalten die Schülerinnen und Schüler das Angebot zur Teilnahme an einer Schreibwerkstatt mit den Autoren Safiye Can oder Dirk Hülstrunk. Ihre eindrucksvollen Texte präsentieren sie am traditionellen „Literarischen Abend“ an der Martin-Buber-Schule vor zahlreichen Zuhörern aus der Elternschaft, vor ihren Mitschülern und Lehrern.

In der Kultur- und Projektwoche erfahren die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs im Rahmen einer Ausstellung, wie sich das Leben der jüdischen Mitbürger in Groß-Gerau im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und verändert hat. Ein Schwerpunkt liegt auf den Folgen des Nationalsozialismus. Zusätzlich erfolgen in dieser Woche Lesungen des Jugendbuchautors Dirk Reinhard zum Thema „Widerstand im Nationalsozialismus“.

Im zehnten Jahrgang bauen die Schülerinnen und Schüler im interreligiösen Dialog Vorurteile gegenüber anderen Religionen ab. Unter Mitwirkung externer Partner (Interkultureller Rat Darmstadt/Abrahamisches Team) beschäftigen sie sich mit verschiedenen Religionen und besuchen in einer Exkursion die jeweiligen Gotteshäuser. Sie lernen in wertschätzender Haltung Gespräche über kontroverse Themen zu führen.

Florian Fleißner (Pädagogischer Leiter), fleissner@mbs-gg.de