Bericht über die Radioprojektwoche der Intensivklassen
In der Woche vom 12.05.2025 bis 19.05.2025 fand die mit Spannung erwartete Radioprojektwoche der Intensivklassen statt. Organisiert und durchgeführt wurde die Projektwoche von dem Jugendbildungswerk des Kreises Groß-Gerau und der kommunalen Jugendarbeit der Stadt Groß-Gerau sowie Radio Rüsselsheim.
Unter dem Motto "Wir machen Radio" hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in die Welt des Radios einzutauchen und eigene Sendungen zu gestalten.
Zu Beginn der Woche durften die Schülerinnen und Schüler das Radiostudio von Radio Rüsselsheim erkunden und ihre eigenen Jingles für die Radiosendung aufnehmen. Die Teilnehmer wurden in Gruppen eingeteilt, die jeweils ein eigenes Thema bearbeiteten. Von Dienstag bis Freitag trafen sich alle im Jugendzentrum Anne Frank in Groß-Gerau. Unter Anleitung erfahrener Pädagogen und Pädagoginnen lernten die Schülerinnen und Schüler, wie man Interviews führt, Beiträge schreibt und diese technisch umsetzt. Die Schülerinnen und Schüler wuchsen über sich hinaus und haben fleißig an ihren Beiträgen gearbeitet.
Das Highlight der Projektwoche war der erneute Besuch bei Radio Rüsselsheim. Vier Schülerinnen und Schüler durften ihre eigene Radiosendung live moderieren, was allen ganz große Freude bereitete. Die restlichen Schülerinnen und Schüler lauschten derweil im Nebenzimmer gespannt ihrer Radiosendung.
Am Ende der Woche zeigten sich die Schülerinnen und Schüler stolz auf ihre Arbeiten und reflektierten die Erfahrungen der Woche. Viele äußerten den Wunsch, ein solches Projekt zu wiederholen und ihre Fähigkeiten weiter auszubauen.
Die Radioprojektwoche war ein voller Erfolg und trug maßgeblich zur Förderung der Sprachkompetenz und des Selbstvertrauens der Schülerinnen und Schüler bei. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und freuen uns auf zukünftige Projekte dieser Art.
Carolin Buhl, IK-Klassenlehrerin, carolin.buhl@schule.hessen.de
Interview mit Cigdem Akcin
Eine ehemalige Schülerin, die die IK-Klasse besucht hat, ist nun seit einigen Jahren Lehrerin auf unserer Schule. In einem Interview erzählt Cigdem Akcin von ihrem Lebensweg von einer IK-Schülerin zu einer Lehrerin an der MBS.
Aus welchem Land kommen Sie?
Ich komme aus Anatolien. Das liegt in der Türkei.
Fiel Ihnen die Umstellung schwer als Sie nach Deutschland kamen?
Ja, das viel mir schwer, weil ich erst mit 14 Jahren nach Deutschland kam und das ohne ein Wort deutsch sprechen zu können.
Warum sind Sie nach Deutschland gekommen?
Weil mein Vater schon seit vier Jahren in Deutschland wohnte und die Familie durch Familienzusammenführung nachkommen ließ.
Vermissen Sie Ihre alte Heimat?
Ja, ich vermisse meine Kindheit. Ich bin dort auf dem Land aufgewachsen, in der schönen Natur. Ich vermisse diesen Lebensraum in der Natur.
War es für Sie schwer Deutsch in einer bestimmten Zeit zu lernen?
Klar, es fiel mir sogar sehr schwer. Ich hatte ja keine Deutschkenntnisse und auch keine Hilfe. Ich habe pro Tag mindestens 20 Wörter gelernt. Natürlich braucht man eine geregelte Lernzeit und Disziplin.
Wie fanden Sie die IK-Klasse und was ist sie?
Ich fand die IK-Klasse sehr angenehm. Wir wurden von Frau Kunze-Engemann unterrichtet. Sie hat uns jeden Tag gefragt, welches Datum wir haben und wie das Wetter ist. Da das Wetter in Deutschland sehr wechselhaft ist, konnte ich jeden Tag das Wetter mit einem anderen Wort beschreiben.
Fanden Sie schnell Freunde?
Ja, ich fand zwei Freundinnen, die auch in der IK-Klasse sehr fleißig lernten. Die eine davon ist später Informatikerin geworden.
Was war Ihr Lieblingsfach?
Meine Lieblingsfächer waren Kunst, Chemie, Mathe und Sport.
Wann haben Sie sich entschlossen Lehrerin zu werden?
Der Beruf hatte mich schon in meiner Kindheit interessiert; das war in der 10. oder 11. Klasse. Aber es hat sich auch eingependelt, da wir in der Familie viele Lehrerinnen und Lehrer haben.
Welche Tipps haben Sie für die zukünftigen IK-Schüler damit sie besser und schneller Deutsch lernen?
Ich kann nur sagen, dass man geregelte Lernzeiten braucht, sich daran hält und sich auch klar macht, wie viele Wörter man an einem Tag lernen möchte. Außerdem sollte man jeden Tag sehr viel Deutsch sprechen, die Hoffnung nicht verlieren und an sich glauben.
Wie haben Sie es geschafft Lehrerin zu werden?
Ich habe Deutsch gelernt und mein Studium absolviert. Dazu musste ich am Tag vier oder mehr Stunden lernen, sonst wäre ich heute nicht an der Martin-Buber Schule.